KLIMAWANDEL, RESSOURCENKNAPPHEIT, MIGRATION UND KRIEGE
EXPERTENRUNDE – LANGE NACHT DES WISSENS – 4. NOVEMBER 2017
Erhöhte Temperaturen, schmelzende Eisberge, steigende Meeresspiegel und Extremstürme. Das alles sind Zeichen des Klimawandels. Manche sehen dies eher gelassen als natürliche Naturphänomene, andere als von Menschenhand verursacht.
Mit dem Meeresgeologen Dr. Hartmut Heinrich und dem Konfliktforscher Prof. Dr. Jürgen Scheffran diskutiert Katrin Benner: Wie verändert der Mensch das Klima durch seinen Lebensstil? Was zeichnet abrupte Klimawechsel aus? Wann führen Klimaveränderungen zu Ressourcenknappheit, Migration und Kriegen? Sind Erderwärmung und Klimaentwicklung noch zu steuern?
Dr. Hartmut Heinrich hat auf einer Forschungsreise „en passant“ den Beleg für abrupte Klimawechsel – den sogenannten „Heinrich-Events“ – gefunden und prognostiziert eine ähnliche Entwicklung in der Zukunft.
Prof. Dr. Jürgen Scheffran stellt seine Erfahrungen aus der Konfliktforschung in den Kontext der Analyse der weltweiten Migration und Kriege und warnt vor der Unterschätzung dieser Teilaspekte für das gesellschaftliche Miteinander in der Zukunft.
Diskussion: 20:00 bis 20:45 Uhr, EG, Hörsaal H1
___________________________________________________________________
DER MINDESTLOHN UND DIE AUSWIRKUNGEN AUF DIE KULTUR- UND KREATIVWIRTSCHAFT
ART AT WORK präsentiert auf Kampnagel Performances und ein Diskursprogramm mit Perspektiven zu Kunst und Arbeit
Samstag, 18. Februar 2017 um 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
Zwei Jahre sind seit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vergangen. Die Lohnuntergrenze soll dafür sorgen, dass weniger Menschen auf die Unterstützung des Staates angewiesen sind. Allerdings gilt der Mindestlohn nur für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Selbständige sind davon ausgenommen. Dennoch hat der Mindestlohn Auswirkungen auf die Arbeit von Freiberuflern. Welche Möglichkeiten haben Künstler, Kreative und freie Journalisten, eine faire Honorierung durchzusetzen, wenn sie meist als Selbständige nicht vom Mindestlohn profitieren? Könnten als Ergänzung zum Mindestlohn »Mindestpreise« oder »Mindestgewinne« für Freiberufler gesetzlich geregelt werden? Wer steht in der Verantwortung – der Staat, die Auftraggeber oder die Künstler und Kreativen selbst? Die von der Hamburg Kreativ Gesellschaft organisierte Diskussion bringt ExpertInnen aus Politik, Kultur und Wirtschaft an einen Tisch, um Lösungswege für eine faire Honorierung von Selbständigen aus Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft zu finden.
Auf dem Podium:
Agnes Schreieder, Gewerkschafterin bei ver.di Hamburg
Petra Lotzkat, Amtsleiterin für Arbeit und Integration der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI)
Benjamin Schäfer, Jazzpianist
Matthias Berg, Vorstand von “Texterschmiede e.V.” und Landesverband privater Kreativschulen Hamburg gegründet (LPKH) e.V.
Moderation: Katrin Benner
Agnes Schreieder, Gewerkschafterin bei verdi Hamburg, zuständig für die Bereiche Theater, Musik, Kunst – seit über 20 Jahren im Geschäft als hauptberufliche Gewerkschaftlerin für freiberuflich Tätige und Solo-Selbständige, z.B. darstellende oder bildende Künstler, Schriftsteller/Autoren, Journalisten. Sie freut sich über die Einführung des Mindestlohnes und sagt: “Der Mindestlohn macht absolut Sinn und ist eine Grundlage zur Existenzsicherung. Allerdings müssten freie Künstler durch die öffentliche Hand noch mehr unterstützt werden.”
Benjamin Schäfer, 35/36 Jahre jung, aufstrebender Jazzpianist und –komponist, gastiert mit eigenen Jazz-Projekten im In- und Ausland, hat acht Alben produziert und vertritt im Vorstand der Union Deutscher Jazzmusiker (seit 2013) die Belange der Jazzmusiker. Er hat 2007 beim europäischen Concours du Jazz Européen in Avignon den Publikumspreis und den Preis für die beste Komposition erhalten. Seit 2009 unterrichtet Benjamin Schäfer als Dozent für Jazz-Klavier an der Hochschule für Musik und Theater in Köln und tritt in der Union Deutscher Jazzmusiker dafür ein, angemessene Rahmenbedingungen und Honorare für Jazzmusiker festzuschreiben.
Petra Lotzkat ist Amtsleiterin für Arbeit und Integration in der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI). Sie hat Volkswirtschaft studiert und viele Jahre in unterschiedlichen Bereichen der Aus- und Fortbildung gearbeitet bevor sie vor 5 Jahren die Amtsleitung übernahm. In ihren Aufgabenbereich fallen sowohl die Integration von Zuwanderern wie auch die Gestaltung von Rahmenbedingungen für „gute Arbeit“. Durch die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter team.arbeit.hamburg ist sie an der Steuerung der Arbeitsmarktpolitik beteiligt. Sie kümmert sich um Zuwendungen und gestaltet Förderrichtlinien. Damit reicht ihr Gestaltungsspielraum auch in die Arbeitsrealität von freien Künstlern und Kreativen. “Mindestlohn” empfindet sie als einen “Segen, weil dadurch in vielen Bereichen Standards geschaffen wurden, die es so vorher nicht gab.”
Matthias Berg arbeitet seit 30 Jahren in der Werbung als Texter, Kreativdirektor, Manager u.a. für BBDO – bundesweit und international. Er ist selbständig als Berater für Alleinstellungsprofile, unterrichtet an Hochschulen und leitet seit 2010 als geschäftsführender Vorstand die Texterschmiede in Hamburg. Zudem hat er 2012 gemeinsam mit anderen Schulen den Landesverband privater Kreativschulen Hamburg gegründet (LPKH) e.V. und versucht darüber, bessere Bedingungen für Kreative zu erreichen. Matthias Berg kennt durch seine vielseitigen Berufserfahrungen sowohl die Seite des freien Kreativen wie die des Arbeitgebers. Er weiß um den Druck, dem Werbeagenturen durch den internationalen Wettbewerb unterliegen. Deshalb tritt er dafür ein, die heranwachsenden kreativen Köpfe nicht nur zum kreativen Arbeiten auszubilden, sondern unterstützt auch mit seinem Netzwerk und fördert unternehmerisches Denken und Selbstmarketing. “Ohne das”, sagt er, “haben die Kreativen mit Blick auf die internationale Konkurrenz wenig Chancen, als frei schaffende Texter oder Gestalter für ihre Arbeit angemessen entlohnt zu werden.” Der Mindestlohn ist seiner Ansicht nach „nicht förderlich für die freie Szene und lasse sich nicht übertragen, da die Auftraggeber freier Dienstleistungen, sich nur bedingt und nicht ausreichend zu Künstlerabgaben motivieren lassen.”
____________________________________________________________________________________________
„Die verborgene Natur der Liebe – Sex und Leidenschaft und wie wir die Richtigen finden“ – Lesung und Vortrag
Liebe ist….romantisch. Oder ist doch alles nur Biologie? In seinem neuen Buch „Die verborgene Natur der Liebe“ beschreibt der Biologiehistoriker Thomas Junker wie sehr wir offenbar Naturwesen geblieben sind, allenfalls überzogen mit einem kulturellen Zuckerguss von Moral und Erziehung. Er analysiert die aktuellen Erkenntnisse über das menschliche Liebesleben und fragt, woher die Regeln für die Suche nach dem richtigen Partner oder der richtigen Partnerin kommen? Eine Antwort findet Thomas Junker in den Genen. Die dort gespeicherten evolutionären Erfahrungen verraten, so der Autor, welches Verhalten erfolgversprechend ist und welches nicht. Und auch: warum wir so fühlen, wie wir fühlen. Wie wir allerdings die richtigen finden, dafür liefert Thomas Junker – entgegen der Ankündigung im Titel – an diesem Abend nur Andeutungen und historische Exkurse und bleibt dem fragenden Publikum zufriedende Antworten schuldig. Doch wer weiß – vielleicht steht ja alles bereits im Kleingedruckten.
Dienstag, 15. November 2016, um 19 Uhr im Zoologischen Museum des Centrums für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 3, 20146 Hamburg
___________________________________________________________________________________________
- WERTE. SCHAFFEN. Was ist der Wert von Arbeit?
‘Work in Progress’-Kongress vom 12. bis 14. März 2015 Kampnagel, Hamburg
Einladungsflyer_Work in Progress 2015
Drei Tage diskutieren in Hamburg auf Kampnagel Künstler, Philosophen, Soziologen und Experten aus unterschiedlichen Teilen der Arbeitswelt die Zukunft der Arbeit. Aus individueller, unternehmerischer und gesellschaftlicher Perspektive wird der Stellenwert von Wertschöpfung, Wertschätzung und Verwertung neu gedacht.
Der US-amerikanische Ökonom und Soziologe Jeremy Rifkin eröffnet den Kongress und prophezeit mit der Digitalisierung entstünden neue Geschäftsmodelle, alte seien nicht mehr tragfähig und der Kapitalismus werde sich in Nischen zurückziehen.
Der Wert von Arbeit wird meist über den Arbeitslohn ausgedrückt, der sich an ihrer ökonomischen Verwertbarkeit bemisst. Formen ökonomisch nicht relevanter, gesellschaftlich jedoch ebenso notwendiger und persönlich fordernder Arbeit, sind in aller Regel unterbezahlt. Gleichzeitig fehlt es auf Unternehmensebene oft an Formen nicht-ökonomischer Wertschätzung. Wie kann erreicht werden, dass Tätigkeiten in Gesundheit, Sozialem, Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft – Tätigkeiten, deren soziale Relevanz als hoch, ihr ökonomischer Wert als gering eingeschätzt wird – besser vergütet werden? Und umgekehrt: Wie können Unternehmen auf die heterogenen Vorstellungen und Erwartungen seitens der ArbeitnehmerInnen reagieren, die sich etwas anderes wünschen als rein finanzielle Entlohnung?
Bei der MODERATION des PANELS: Was (uns) Arbeit bedeutet – Zum Verhältnis von Arbeit und Identität ging es im Gespräch mit Inge Hannemann, der Hartz-IV-Rebellin aus Hamburg und Fabian Lettow, dem Regisseur von “kainkollektiv”, um die Fragen: Über was identifiere ich mich genau bei meiner Arbeit? Und – warum sind Künstler eher bereit, ihr Honorar zu kürzen, als Investment-Banker? Identifizieren sich Banker mehr mit ihrer Arbeit, als Künstler? Mehr…
Fabian Lettow, “kainkollektiv” Bochum
Mit der Schließung der Opel-Werke endete in Bochum ein Stück Industriegeschichte. Kainkollektiv hat sich mit den Biografien befasst, die aus diesen Arbeitsverhältnissen kommen. Wie sieht das Leben danach aus für „Die Kinder von Opel“ – für die ehemaligen Mitarbeiter, ihre Familien – aber auch für die junge Generation, die Kinder ohne Opel? Wie wird sich die Zukunft der Region darstellen im Kontext eines nicht enden wollenden Strukturwandels? Kainkollektiv hat sich auf die Suche gemacht und echte und erfundene „Opel-Kinder“ getroffen.
Inge Hannemann: Arbeit ist ein reiner Geldbegriff
Inge Hannemann kämpft als ehemalige Jobcenter-Mitarbeiterin dafür, Hartz-4- Empfänger wieder menschenwürdig zu behandeln und Arbeit nicht auf den reinen Geldbegriff zu reduzieren. Es gilt, dass jede Tätigkeit besser sei, als Sozialgelder in Anspruch zu nehmen. Der Begriff der (reproduktiven) Arbeit verlor mit der Agenda 2010 seine eigentliche Bedeutung und wurde den Arbeitslosengeld-II-Berechtigten entzogen. Arbeit als Leistungsfähigkeit und die Negierung von reproduktiver Tätigkeit sowie Kunst, Kultur und Journalistik im Fokus der Arbeitsvermittlung.
Kongressteilnehmer
___________________________________________________________________________________________________
PRESENTATION OF THE NEW PUBLICATION OF THE COUNCIL OF CULTURAL EDUCATION ON 25.09.2014 IN THE GORKI-THEATRE BERLIN – “NICE YOU ARE HERE! CULTURAL EDUCATION: PARTICIPATION AND ACCESSES”
How is the status quo of basic services with cultural education? What is taught and who is excluded? Which conditions, approaches and decisions do we need which lead to cultural education on a high quality level? In its new publication “Nice, you are here!” the Council of Cultural Education focuses on the ways of participation and the accesses to cultural education and points out needs for action and perpectives.
from l.to right: Dr. Ute Welscher (Bertelsmann Stiftung, Senior-Expert, Education of Music), Winfried Kneip (Manager, Stiftung Mercator), Katrin Benner (Moderation), Prof.Dr. Eckart Liebau (Chairman, Council of Cultural Education), Shermin Langhoff (Member, Council of Cultural Education), Prof. Dr. Holger Noltze (Speaker, Council of Cultural Education)
Fotos: Phil Dera
_________________________________________________________________________
Started as reporter for TIDE-TV I continued with moderations and presentations for public-service broadcastings (NDR1 Radio MV and NDR-info) in the field of weather- and traffic, also in programs for children and culture. As well I worked as presenter for TV programs of the public-service broadcastings NDR throughout the north for “Country and people” and the “Northern Magazine”. To that I present panel discussions as well as artist-talks, expert and political talks or events and open house presentations, as to the open day of the Federal Government in Berlin.
If you are interested I will send you examples of my TV-presentations on DVD.